Warzen

Was sind Warzen?

Warzen sind gutartige Neubildungen der Haut und der Schleimhäute, die in den meisten Fällen durch Viren (Humane Papillomviren; HPV) ausgelöst werden.
Papillomviren sind kleine Viren, die nur die Basalzellen der Haut und Schleimhaut infizieren.
Möglicherweise infiziert das Virus auch höher gelegene Epithelschichten. (Viruswarzen an Haut und Schleimhaut Grußendorf-Conen/Schwarz 1995 Seite 5)

Warzen können überall im Körper vorkommen, häufiger aber
  • an den Fingern,
  • an der Fußsohle,
  • im Gesicht und
  • in den sichtbaren Schleimhäute
Warzen können vereinzelt aber auch gehäuft vorkommen.



Arten von Warzen
Die Warzen werden hauptsächlich durch ihre Lage am Körper unterschieden.
Plantar-Warze

Zunächst erscheint die Warze wie eine Hyperkeratose. (Schwiele)
Nach Abtragung der Hornhaut erscheint das typische Aussehen der Warze, mit den als dunkle Punkte ersichtliche Blutgefäße.
Jetzt ist der Arzt gefragt.
Verruca vulgar Verruca pediculada  gestielte Warze Verruca plana  flache Warze
Mosaikwarze
Werden Warzen nicht behandelt, oder als vermeintliche Schwielen immer wieder nur die Hornhaut abgetragen, vermehren sich diese zu eine Art Mosaik.
Durch den Druck an der Fußsohle kann die Warze nicht nach außen wachsen, und wächst wie ein Dorn nach innen, kann sogar bis zum Knochen gelangen und die Knochenhaut mechanisch beschädigen.
Diese Dornwarzen sind sehr schmerzhaft.

Die Papillomaviren existieren in ca. 50 Typen, die sich in der Zusammestellung einiger Eiweißstoffe unterscheiden und unterschiedliche Stellen befallen.
Die vulgäre Warze wird von den Typen 2 und 4 verursacht, die tiefe Fußsohlenwarze von 1 und 4, die Flachwarzen von Typen 3, 10, 28 und 41 und in den Mosaikwarzen findet man fast nur Typ 2. Etwa 20 Typen stehen im Verdacht, auch Krebserkrankungen zu begünstigen.





Übertragung
Die Übertragung erfolgt haptsächlich durch:
  • Hautkontakt,
    • Person zur Person
    • Eigeninfektion z.Bs. beim Kratzen
  • Kontakt mit dem Erreger auf Oberflächen
    • Schwimmhallen,
    • Barfußlaufen,
    • unreine Instrumente
  • Schmierinfektion (Geschlechtsverkehr)
Dabei gelangt das Virus über kleine Haut- oder Schleimhautrisse in den Körper. Einige Zeit nach der Ansteckung bricht die Erkrankung, in der Form einer Neubildung der Haut auf. Diese Inkubationszeit variiert von 3 Wochen bis 6 Monaten.



 
Bildung der Warze

Die teilungsaktive Zellen des Stratum germinativum der Haut wandern bis zur Hautoberfläche und werden als tote Zellen in Form von Hautschuppen abgeschlifert. Dabei verbleibt eine Tochterzelle im Stratum germinativum während die andere in das Stratum spinosum abgegeben wird und von dort weiter bis zur vollständigen Differenzierung an der Oberfläche.

Wird eine Zelle infiziert, dann kommt es zu einer Verzögerung der Differenzierung im Stratum spinosum bei gleichzeitige Vermehrung im darunter liegenden Stratum germinativum. Dadurch verdicken sich die Epithelschichten und bilden einen gutartigen Tumor, das Papillom (=Warze, oder Kondylom=Genitalwarze)
Vor mehr als 2000 Jahren haben die Griechen das Wort Condyloma für eine Kreisförmige Verdickung der Haut eingeführt. Um 1633 benutzte Sennertus das lateinische Wort verruca (steiler Platz, Höhe).

Die infizierte Zellen vergrößern sich und die Zellkerne werden durchlöchert (Vakuolisierung), lösen sich aber nicht auf. In den Zellen des Stratum granulosum und den darüber liegenden Stratum corneum erfolgt eine starke Vermehrung der Viren.

In den höheren Schichten verlieren die Zellen ihre Funktionsfähigkeit und sterben ab. Die freigabe der Viren kommt erst mit der Abtragung der toten Keratinozyten zustande.
Diese virusverseuchte Hautschupen werden vor allem in Schwimmbäder aufgeweicht und abradiert und können so zu anderen Personen gelangen.

Der Organismus reagiert mit einer Erhöhung der Blutzufuhr in der Dermis unter der Warze. Die kleinen Arterien und Venen samt Nerven wachsen zwischen den Zellen bis zur Hautoberfläche und werden durch Abschleifung verletzt.
Nach einer fast immer unbemerkte Blutung koaguliert das Blut und ein dunkles Blutgerinsel bleibt sichtbar.



 
Therapie - Behandlung

Die Therapie ist oft langwierig und nicht immer erfolgreich.
Bei vielen Personen ist eine Spontanheilung zu beobachten.

Die häufigen Behandlungsverfahren lassen sich in 3 Gruppen einteilen:
  1. Medikamentöse Therapie
    • lokal  Direkt auf die betroffene Stelle aufgetragen
      • Keratolytica (Salicylsäure)
      • Vitamin-A-Säure
        Sollen eine Zunahme des epidermalen Zellwachstums im Stratum Germinativum bewirken.
        Die beschleunigte epidermale Zellproliferation führt dazu, dass die Warze abgestossen wird.
      • Podophyllotoxin Teilungsaktive Zellen werden getötet.
      • Zytostatika
      • Imiquimod  Aktiviert das Immunsystem der Haut.
      • Interferon-Gel
      • intraläsionale Antigen-Injektionen
    • systemisch  Meist verschreibungspflichtige Medikamente werden eingenommen
      • Retinoide
      • Interferone
  2. Chirurgische Therapie
    • Kryotherapie (Vereisung)
    • Kürettage
    • Laserkoagulation
    • Elektrokauterisation
  3. Alternative Therapieformen
    • Suggestion
    • FamilienRezepte
    • BienenKittHarz (Propolis)

Da es sich um eine ansteckende virale Infektion handelt, sollte immer der Arzt konsultiert werden.
Falls der Arzt entscheidet, dass topische Medikamente notwendig sind, muss das Auftragen auf der Haut sehr genau erfolgen. Hier kann ein Fußpfleger gute Dienste leisten, besonders wenn man bedenkt, dass einige Substanzen die gesunde Haut stark beschädigen können.

Wie oben gesagt, die Papillomviren infizieren auf jedem Fall die Basalzellen der Haut. Diese infizierte Zelle teilt sich in zwei Töchterzellen, die eine wandert bis zur Oberfläche, während die andere Tochterzelle mit dem Virus als Mutter für die nächsten Generationen bleibt.
Werden nur die oberflächliche Hautschichten behandelt, dann kann sich nach einiger Zeit eine neue Warze bilden.
 
Elektrokoagulation
Der Arzt betäubt die Stelle, dann wird die Warze konzentrish von außen nach innen bis zur Basalschicht verbrannt.




uuuffff, wir arbeiten daran...